Beer Fear

Hallo zusammen,

das erste Wochenende ist vorbei, nun sind auch die Erstsemester – die Freshmen – angekommen. Einen davon seht ihr auf dem ersten Bild dieser Seite – und nein, es ist nicht der Adler.
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Das Ankommen wurde mit einem ziemlichen Brimborium gefeiert, so gab es beispielsweise am Samstag ein Picknick mit allen neuen Studenten und ihren Familien.

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Viel Wert wird auch darauf gelegt, jedem Studenten mit auf den Weg zu geben, wie er die Zeit am College optimal nutzt. Nicht nur im fachlichen, sondern auch (oder: vor allem) im sozialen Bereich. Hier wird viel Wert darauf gelegt, dass jeder verinnerlicht, wie es am College läuft und wie man die Zeit optimal nutzt. Deshalb gab es nach dem Picknick – im weiteren Tagesablauf – auch noch eine Veranstaltung namens „Sex Signals“, die die Freshmen darüber aufklären sollte, wie man sich am ehesten beim Flirten verhalten sollte, um den Gegenüber sexuell nicht zu belästigen. Wer sich wegen des Themas „uncomfortable“ fühlte, hätte den Saal verlassen können – da die Darstellung aber so witzig gemacht war, blieb jeder bis zum Schluss nach 1 ½ Stunden sitzen.

Neben solch nützlichen Veranstaltungen – ich überlasse euch, ob ihr das nun als Ironie einstuft oder nicht – gibt es, um sich besser kennen zu lernen, von heute bis Dienstag den so genannten „Inbound“, ein Programm über drei Tage, bei dem man in Gruppen unterschiedliche Sachen machen kann. Je nach Wahl kann man beispielsweise die Umgebung erkunden, Sport machen oder nach Pittsburgh fahren. In meinem „Inbound“ waren wir heute an den so genannten „Cliffs“, einem Ort mit sehr schönem Ausblick, der nur wenige Minuten vom College entfernt liegt. Zwar nicht der Grand Canyon, aber ein schöner Ort zum Abschalten.

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Neben dem ganzen Einleben und all den Organisationstreffen haben wir in den letzten Tagen auch die Stadt selbst erkunden können. Dabei sind wir zum Einkaufen einmal zu dem rund 15 Autominuten entfernten Wal Mart gefahren. Den Laden als „Supermarkt“ zu bezeichnen, wäre eine bodenlose Untertreibung – grob geschätzt ist er vier Fußballfelder groß und bietet alles, was man sich vorstellen kann.

Alles? Für Amerikaner vielleicht.

Aber einem Deutschen, der in seinem Leben in einem Supermarkt schonmal im Getränkebereich war, wird vermutlich sehr schnell auffallen, dass es etwas nicht zu kaufen gibt, was es zu Hause an nahezu jeder Straßenecke zu kaufen gibt.

Klamotten und Fernseher? Klar!

Zigaretten? Kein Problem.

Große Jagdmesser? Werden angeboten.

Sogar Schuss- bzw. Jagdwaffen kann man dort kaufen.

Aber Alkohol, sowas wie ein schlichtes Bier? Nope. No Chance. In Kalifornien vielleicht. Aber nicht hier in Pennsylvania.

Dass man hier nicht in der Öffentlichkeit, z.B. auf einer Straße, trinken darf – kann man (ich) ja noch nachvollziehen. Fällt halt das in Deutschland beliebte „Flunkyball“ flach – naja, man kann halt nicht alles haben. Aber dass man hier in Pennsylvania nicht einmal in einem „Grocery Store“ der Superlative Bier kaufen kann?

Für mich – ehrlich gesagt – sehr befremdlich. Dadurch gestaltet sich auch die Erfüllung der bekannten Partybitte „Bring your own beer“ etwas schwieriger. Hier muss man als Deutscher mit dem Reisepass – den deutschen Ausweis akzeptieren sie nämlich nicht – in einen „Beer Store“ – der natürlich nicht mal eben um die Ecke liegt – fahren – mit dem Auto, das ich nicht habe -, um das zu kaufen, wofür in Deutschland sogar in Stadionnamen geworben wird. Aber nun gut, man passt sich ja den Gepflogenheiten an – frei nach dem Motto: „Andere Länder, andere Sitten“.

Trotzdem: wenn ich wieder in Deutschland bin, wird erst mal ein Bier im fußläufig erreichbaren Supermarkt gekauft. Sicherheitshalber nehme ich dann aber den Reisepass mit.

                                  „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben.“ – Theodor Fontane

Euer Tobi

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6 thoughts on “Beer Fear

  1. … Oder einfach anne Bude umme Ecke dat Pilsken kaufen!

    Wenn du jetzt anfängst, kannst du in sechs Wochen selbst gebrautes Bier trinken – Hefe, Malz und Hopfen sollte es da doch geben!

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