11/13/13

Zelten – im November

Hallo zusammen,

heute berichte ich von einer Art „Massensport“, der derzeit den Campus regiert: Tenting – Zelten.
Ja. Im November. Draußen. Ich friere mir schon den Arsch ab, wenn ich fünf Minuten zur Klasse laufen muss – und 30 Kilometer von hier ist schon der erste Schnee gefallen. Ich würde ’ne Menge machen – aber sicher nicht zelten. Draußen.

Der Grund dafür ist aber noch besser: der Gewinner erhält beim so genannten „Madrigal“, dem Abschlussball im Dezember, einen guten Platz und darf sich, sofern ich das verstanden habe, aussuchen, welche Strophe er aus einem Weihnachtslied singt – ich musste erstmal nachfragen, was das überhaupt ist, dieser „Madrigal“; offenbar sitze ich zu viel in Klassen und zu wenig an meinem Emailpostfach, das dank der täglichen Emails geradezu überquillt -.-

Als ich den Grund wusste, fande ich das Ganze noch komischer.
Ok, einige der Internationals machen es „Spaßeshalber“ und auch, weil während des Zeltens bestimmte (wohl witzige) Aufgaben gestellt werden – aber zelten würde ich dafür trotzdem nicht. Im Sommer? Ok. Im Winter? Neee.
Ich sitze von mir aus am „Madrigal“ auch auf dem Basketballkorb, wenn alle anderen Tische besetzt sind, sofern ich dafür jetzt nicht draußen frieren muss.

(Und sowas aus dem Mund eines Skifahrers. Naja. Stehe ich zu.)

Eine Frage nur noch: hat jemand eine Leiter?

„Camping ist der Weg der Natur, für eine Nacht in einem Hotel zu werben.“ – Dave Berry

Euer Toby

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11/10/13

REC 3 / aufgeDREHt 3

Hello everybody,

the third part of the tour is just finished. Again: I hope that you aren’t bothered by the blurred pictures.

Video

„Recording is more autobiographical than acting. It´s me – either how I´m feeling then or once felt at some point in my life. It´s all me.“ – Janet Jackson

Best,
Toby

Hallo zusammen,

Teil 3 der Tour ist fertig. Wie immer gilt: bitte nicht allzu sehr vom Wackeln stören lassen 😉 Viel Spaß!

zum Video

„Weil du die Augen offen hast, glaubst du, du siehst.“ –
Johann Wolfgang von Goethe

Euer Toby

11/7/13

Hersheypark

Hallo zusammen,

wie schon angekündigt, kommt jetzt ein Blog über meinen Trip zum Hersheypark am vergangenen Samstag. Der vom International Office organisierte Trip zu „Hershey in the dark“ (Hersheypark inklusive Beleuchtung am Abend)  fuhr morgens gegen 11 zum Park und sollte gegen 10 am Abend den Park wieder verlassen. So weit, so geplant – natürlich, wie sollte das anders sein, kam alles anders.

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Mike, ein Amerikaner, den ich schon in Deutschland kennen gelernt habe und der viel mit uns Internationals macht, fuhr einen der zwei Busse dorthin. Schon die Fahrt wurde zum Erlebnis, spätestens, als Mike und ich zur Musik seines an die Lautsprecher im Bus gekoppelten Handys lauthals zu singen anfingen. Nach rund zwei Stunden, die sich für unser „Publikum“ im hinteren Bereich des Busses aufgrund unseres „Gesangs“ womöglich wie Tage angefühlt haben, erreichten wir den Parkplatz des Parks und fuhren mit einem parkeigenen Shuttle zum  Eingang des Parks. Dort splittete sich die Gruppe der mitgefahrenen Studenten nach Erhalt der Karten auf und erkundete den Park auf eigene Faust. Mike und ich zogen alleine los – ich hatte sofort die zahlreichen Achterbahnen des Parks angepeilt und wollte auf diesen unbedingt als erstes fahren. Mike, der mir schon zu Beginn des Parkbesuchs von seiner Höhenangst erzählt hatte, war wenig begeistert – ließ sich aber nicht beirren und begleitete mich auf die erste Achterbahn, die seine Höhenangst direkt auf eine Probe stellte, da es nach dem ersten Hügel in eine nahezu senkrecht nach unten führende Streckenführung ging. Trotzdem: nach dem ersten Schock begleitete er mich auch auf weitere Achterbahnen. Die zweite. Und die dritte. Man sagt, dass aller guten Dinge „drei“ seien – aber in diesem Fall war es das für Mike nicht wirklich.

Es brauchte einige Überredungskunst, Mike auf die Achterbahn Nr. 3 mit Beschleunigungsstart innerhalb von 2 Sekunden von 0 auf 100 und anschließenden Loopings, Schrauben und senkrecht in den Himmel geführter Streckenführung zu bringen – doch irgendwie schaffte ich es, ihn von der Mitfahrt zu überzeugen. Hätte ich es mal lieber gelassen …

Während ich die Fahrt genoss, sagte Mike kurz vor Ende irgendwann „I think ………..… I just loss my contact lenses.“

Ich schaute ihn ungläubig an und konnte nicht fassen, was er gerade gesagt hatte. Doch es stimmte.Er hatte seine Augen wegen des Fahrtwindes nur kurz zu gemacht und dann wieder geöffnet, und in eben dem Moment sind beide Linsen förmlich aus seinen Augen g’flogen.

Um es in der Art und Weise zu sagen, wie er es im Nachhinein tat: „Die Achterbahn hat mich blind gemacht.“

Wir schauten zwar noch einmal in dem Wagen der Achterbahn, doch es war unmöglich – die Linsen waren vermutlich irgendwo auf der Strecke verloren gegangen. Wir verließen die Achterbahn wieder und suchten erstmal eine Bank, auf der Mike erst einmal die Hauptorganisatorin des Trips kontaktierte, da er ja Fahrer war, nun aber nicht mal mehr erkennen konnte, welche Person gerade vor ihm stand, alles war unscharf, was weiter als wenige Zentimeter von seinen Augen entfernt war.

Ich muss an dieser Stelle etwas festhalten: ich habe eine unberechenbare Schadenfreude, die ich leider, wenn etwas wirklich witzig ist, nicht zurückhalten kann. Samstag war etwas wirklich witziges passiert, wenn auch der Verlust natürlich ein Großer war, da Mike personifizierte Linsen hatte und diese nun erneut angefertigt werden müssen und er auch keine Alternative als diese Linsen hatte. Eine Brille oder ähnliches besitzt er nicht.

Wir trafen uns mit der Haupt – Organisatorin des Trips im Park und versuchten, eine Alternative als Fahrer zu finden. Zwar hätte ich fahren können, da ich aber nicht von der Schule als Fahrer bestätigt bin, fiel ich als Alternative weg. Nach rund einstündiger Suche – in der ich es irgendwie vollbrachte, den Deckel meiner Trinkflasche zu killen, wurde ein Freund Mike´s gefunden, der mit einem Taxi auf die zweistündige Reise geschickt wurde und als Fahrer aushalf. Mike und ich hingegen sollten das Taxi, welches gegen 20 Uhr ankommen sollte, zurück nehmen.

 

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Auch wenn es jetzt blöd klingt, aber uns beiden kam das mit dem Taxi nicht ungelegen – zum einen musste Mike nicht zurückfahren, zum anderen konnten wir beide noch zu East gehen, was sich Samstags (und besonders an Halloween) zu einem Partyort entwickelt.

Die Zeit bis 8 vertrieben wir uns mit einem Besuch des „Wie wird Hershey Schokolade gemacht“ – Museums und unzähligen Witzen über das Erlebte. Mike nahm den Verlust mit großartigem Humor und so entwickelte sich die Wartezeit aufs Taxi zu einem komödiantischen Stelldichein mit unzähligen guten und weniger guten Witzen. Zum einen nahmen wir die Art, wie er von nun an sein Handy vor seinem Gesicht hielt (ungefähr fünf Zentimeter von seinen Augen entfernt), auf die Schüppe, zum anderen ließen wir aber auch fröhlich-witzige Zitate einfließen, wobei „I can see clearly now“ dabei als größter Ohrwurm in meinem Kopf hängen blieb.

Lustig war auch, wie Mike auf der Party am Samstagabend versuchte, die Leute ihm gegenüber zu erkennen – was ihm bei einem der Internationals leider nicht gelang und ihn zu der Frage „Wer bist du?“ verleitete. Unnötig zu erwähnen, dass wir alle in großartiges Gelächter ausbrachen.

Am vergangenen Montag half eine der Internationals Mike mit einer Brille aus und sorgte so für einen vielfach gelikten Status von ihm auf Facebook:

„Danke – I can see clearly now. Again!“

Alles in allem ein rundum gelungener Ausflug, der trotz eines finanziell sehr großen Verlustes für uns beide zu einem wahnsinnig lustigen Abenteuer wurde und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

 

„Es gibt Augenblicke, in denen man nicht nur sehen, sondern ein Auge zudrücken muss.“ – Benjamin Franklin

 

Euer Toby

 

 

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11/4/13

Halloween – and by far the funniest day in the US

Hello everybody,

I wanted to celebrate my first Halloween in the US in a special way. I searched a lot of web pages until I found the funny costume I was looking for – and it was definitely worth to buy it. I went in my college food court with my costume and many people laughed about the costume. The party on friday in the German House was a very good experience, too. And sooooo many pictures were made of me in the costume…so funny.

Mission „Successful Halloween 2013“: completed. Thank you, Gingerbread Man, you made this Halloween special.

„I thought you said this was gonna scare ‚em.“ – Gingerbread Man

Best, Toby

 

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Hallo zusammen,

Halloween 2013 sollte besonders werden. Es sollte mein erstes Halloween im Ursprungsland dieses Festes sein und deshalb auch entsprechend mit einem originellen Kostüm gefeiert werden. Bei der Suche nach „DEM Kostüm“ bin ich fast an meine Grenzen gestoßen, habe Amazon verflucht, Internetseiten entdeckt von deren Existenz ich nicht einmal zu träumen wagte und als Krönung am Ende überlegt, als riesige Scheibe Bacon zu gehen – ein eben solches Kostüm habe ich nämlich vielfach gefunden. Da ich Bacon aber lieber auf meinem Teller habe, fand ich mich damit nicht ab – zum Glück.

Am Montagabend – drei Tage vor Halloween – wurde ich fündig und fand „DAS Kostüm“. Es war zwar nicht wirklich schaurig, aber definitiv lustig. Ich kringelte mich vor Lachen, als ich es am Bildschirm sah, und feierte dieses Kostüm so sehr, dass ich wusste „DAT ISSET“.

Kurz die Rezensionen durchgelesen, für „Gut“ befunden und zack – bestellt.

Mittwoch kam es an, ein paar Änderungen vorgenommen – und Donnerstag dann, wie mit einem meiner International – Freunde abgesprochen, zum Mittagessen in Baker, unserer Mensa, angezogen. Schon auf dem Weg vom deutschen Haus zu Baker sahen mich einige nicht-Verkleidete, die entweder völlig verstört (so schien es mir, soweit ich das mit stickigem Kopf unter dem etwas heißen Kostüm beurteilen konnte) oder vor Lachen kringelnd an mir vorbeiliefen. „Jau“, dachte ich, „ist eine gute Wahl. Machst dich zwar mega zum Affen und kannst danach vermutlich wieder auswandern, aber macht ja nix.“

Es wurde noch besser, als ich in Baker lief. Wie ich es befürchtet hatte, waren zum Mittagessen ungefähr 99,9999999 % unverkleidet erschienen – nur das Personal, ein Brite namens Edward (der andere International, mit dem ich es abgesprochen hatte) und ich hatten es vollbracht und sich ein Kostüm übergezogen. „Was solls“, dachte ich mir, und lief zu unserer „International“-Tischrunde, die mich schon beim reingehen entdeckt hatte. Aber nicht nur die hatten mich entdeckt – gefühlt beobachtete mich die ganze Mensa, denn während links gelacht wurde und von der International-Table Applaus zu hören war, wurden auf der rechten Seite Fotoapparate gezückt. Edward, der ungefähr zeitgleich mit mir erschienen war, sorget ebenfalls für diese Aufruhr – der als Legomann verkleidete Brite wurde direkt von einigen Asiaten in die Mitte genommen, um ein Foto zu machen. Besonders witzig ist, dass er das Kostüm selbst gebastelt hatte – und das wirklich gut.

Da saßen wir also nun – nur Edward und ich verkleidet. Aber es war definitiv lustig und eine Erfahrung. Gemeinsam
Gingen wir auch in eine unserer Vorlesungen – nachfolgendes Foto ist dort entstanden.

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Auch beim Abendbrot gingen wir verkleidet, doch diesmal waren schon mehr Kostümierte zu sehen – neben dem Nikolaus und Batman´s Joker auch einige Zombies und Vampire.

Eine wirkliche Party hatten wir an Halloween selbst nicht – dafür aber am Freitag. Im German House. Mit Verkleidungen.

Auch dabei zwang ich mich wieder in das etwas warme Kostüm – aber es war egal, es war auf jeden Fall eine sehr geile Erfahrung und ´ne Top Wahl. Samstag, dem allgemeinen Partyabend hier am Campus, ließ ich das Kostüm zu Hause, da ich erst gegen 11 von einem Besuch im Hershey Park – dem zur hier sehr bekannten Hersheyschokolade gehörenden Vergnügungspark – zurück war. Der Besuch war einer der witzigsten Tage, die ich je hatte – doch dazu erzähle ich im nächsten Blog mehr, denn das ist wirklich einen eigenen Eintrag wert. Zwar unkostümiert am Samstag, hatte ich dennoch eine gute Zeit – und fand auf dem Rückweg heraus, dass Edwards Legomännchen-Kopf als Basketball wenig taugt – denn er blieb im Netz hängen. Ich wünschte, ich hätte Edwards Gesicht in diesem moment fotografieren können – es war ohne Frage eines der witzigsten „Das ist jetzt nicht war“-Gesichter, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Nach einigen Minuten konnte der Legokopf gerettet werden und wir den Abend mit einem „Ist ja noch mal gut gegangen“-Lachen beenden.

Halloween 2013 – dank „Gingerbread Man“, Baker, einer super Party im deutschen Haus und der Erkenntnis, dass ein Legomännchenkopf tatsächlich doch in einem Basketballkorb hängen bleiben kann, eine wahnsinnige Erfahrung.

 

„I thought you said this was gonna scare ‚em.“ – Gingerbread Man

 

Euer Toby

 

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